Aber von vorne: da ich noch nie im Fichtelgebirge skifahren war (nur einmal zum Sommerrodeln als Kind und im Schullandheim), dachte ich mir, Flo und ich könnten den Sonntag ja mal dafür nutzen - wenn wir eh schon in der fränkischen Heimat waren. Nebenbei wollte ich die beiden kuppelbaren DSBs am Ochsenkopf nochmal fahren bevor sie durch eine Gondelbahn ersetzt werden sollen. Laut lift-world gibt es ja auch nur insgesamt 8 Anlagen dieses Typs, die noch in Betrieb sind. Obwohl ich oftmals ein Fan von älteren Anlagen bin scheint mir nach diesem Besuch der Ersatz dieser 2 Sessellifte bitter nötig.
Die Anfahrt nach Bischofsgrün verlief gut und dauerte ca. 1h, wobei ich auf der A70 die 3. Spur am Berg bei Schesslitz vermisst habe. Die hat man wohl mal geschliffen, ist aber auch nicht wirklich nötig, der Verkehr auf der A70 ist nicht besonders dicht.
In Bischofsgrün war dann aber Stau vor derm Parkplatz ohne dass es voran ging. Also dachte ich mir: fahren wir halt doch zur Südseite nach Fleckl. Wirklich besser war es dort aber auch nicht, Verkehrschaos und volle Parkplätze. Da die Polizei auch patroullierte wollte ich mich aber nicht einfach irgendwo hinstellen. Wobei es auch im tieferen Teil von Fleckl keine freien Parkplätze gab. Schlussendlich taten wirs einigen Anderen gleich und belegten die inoffizielle Mittelreihe auf dem P4, müssen wir halt doch 600m zum Lift laufen, aber immerhin nicht bergauf.
Das Parken war zwar etwas grenzwertig, aber da die Parker an der Seite recht viel Platz gelassen hatten, konnten die ja auch innerhalb ihrer Parklücke rausrangieren.
Etwas positives gabs aber immerhin: die Parkscheinautomaten waren außer Betrieb, also legte ich die Parkscheibe ein.
Am Lift dann eine Riesenmasse an Leuten. Also für Lifte mit vergleichsweise hoher Förderungskapazität wäre diese Ansammlung sicher kein Problem gewesen. Die Südbahn hat aber dann doch nur eine Kapazität von 800 Personen/Stunde, wobei auf lift-world teilweise auch von 680 Personen/Stunde die Rede ist.
Wie auch immer: wir warteten sicher 30 - 40min bis wir zur Kasse durchkamen. Dort war dann ein nicht ganz so gut informierter Verkäufer. Obwohl es schon 12:30 war frug ich, bis wie viel Uhr die Kombikarte "Ochsenkopf + Klausenlifte" (23€) an den Klausenliften gilt. Würde sie bis 18h gelten, lohnt sich das immer noch, denn für die Nachmittagskarte am Ochsenkopf hätten wir 17€/Person gezahlt und 1h an den Klausenliften kostet 8€, während man 11€ für 2h zahlen müsste. Jedenfalls frug der Verkäufer dann per Walkie-Talkie nach und es war tatsächlich der Fall, dass das Ticket bis 18h gilt. Zunächst wollte er mir dann allerdings eine Zwei-Tageskarte verkaufen, worauf ich nur meinte: "Nein, Kombitikarte". Das hat dann aber geklappt, zumindest der Preis hat gestimmt.
Endlich saßen wir also nach ca. 45min Anstehen im Lift und konnten auf den Anfängerbereich blicken.
Ich mag diesen Lifttyp irgendwie, hat sowas gemütliches.
Und relativ lang sind die Lifte auch.
Leicht spiegelnder Sessel.
Auf der Strecke.
Seitenblick zu einer der Loipen.
Unsere erste Abahrt machten wir dann gleich mal zur Nordbahn nach Bischofsgrün. Vielleicht ists ja dort mit dem Andrang besser?
Die Pisten waren auf jeden Fall nicht sonderlich voll und ein bisschen Sonne gabs sogar auch noch.
Kurz vor dem Ziel. Rechts sind Aufbauten der Sommerrodelbahn und im Hintergrund links befindet sich ein Anfängerlift.
Blick zum Sessel während wir mal wieder in einer Schlange standen...
Einstiegsbereich.
Die Nordbahn hat immerhin eine atemberaubende Förderleistung von 1125 Personen/Stunde bzw. 1010 Personen/Stunde laut lift-world.
Außerdem ist die Bahn laut lift-world die längste Sesselbahn Deutschlands.
Warteschlange.
Auch hier warteten wir bestimmt 40min bis wir im Sessel saßen. Flo scherzte am Anfang noch, dass wir wohl 3 - 4 Fahrten schaffen werden. Ich war optimistischer, sollte aber leider eines Besseren belehrt werden... Schade ist schon auch, dass der Lattalift etwas westlich der Sesselbahn in Bischofsgrün nicht in Betrieb war (er ist stillgelegt, oder?). Der hätte wahrscheinlich trotz seiner eher geringen Länge einige Leute beschäftigt und das Warten etwas entzerrt.
Die Uhr immer im Blick.
Die "Dreckbrühe (siehe 3. Bild) ist zur "Schmutzbrühe" geworden.

Wobei ich jetzt nicht weiß, was besser ist...
Noch einen Sessel vorbeilassen.
Auf der Strecke.
Rechts gabs ein paar Schanzen in verschiedenen Größen.
Mittelstation für die Sommerrodelbahn - bis hierher muss ich die Strecke auch gekannt haben.
Niederhalter an der Mittelstation.
Im oberen Bereich wurde es etwas neblig.
Aber die Bäume waren schön weiß ummantelt.
Noch über die Kuppe rüber, dann kommt die Bergstation.
Überhaupt ist uns aufgefallen, dass recht viele Menschen auch direkt unterhalb der Lifte hoch und runter liefen. Obs da nicht schönere Wandermöglichkeiten gibt?
Um die Nordabfahrt zu erreichen muss man ein Stückchen schieben, ist aber gar nicht schlimm.
Wir entschieden uns aber dann mal für die Südabfahrt.
Die Südbahn kann anscheinend oben garagiert werden.
Bergstation der Südbahn.
Imposant ist der Turm auf dem Ochsenkopf schon.
Südabfahrt mit Sessellift, fast noch ganz oben.
Stütze von der Seite.
Es waren schon relativ viele Anfänger unterwegs.
Die Südpiste ist wirklich recht flach, aber dennoch nett.
Es gibt sogar mal ne kleine Variante zwischendrin.
Beide Pisten hatten übrigens gemeinsam, dass sie vergleichsweise glatt waren, sodass wir trotz der geringen Hangneigung zumindest ganz gut Geschwindigkeit bekamen.
Rechts gehts zum Anfängerbereich, links zur Sesselbahn.
Auch auf den Pisten befinden sich Fußgänger. Und man kann die Schlange am Sessellift erahnen.
Blick nochmal nach oben.
Typische Beschilderung.
Auch dieses Mal standen wir mindestens 45min an. Und die Ausblicke wurden leider auch schlechter, da es etwas zuzog.
Im oberen Streckenteil.
Kurz vor der Bergstation.
Am Gipfel befindet sich die Gaststätte Asenturm.
Eigentlich wär ich ja gerne irgendwann zwischen den zwei Skigebietsbesuchen eingekehrt. Aber da wir eh so lange immer anstanden, verzichteten wir drauf.
Leider wurde mir der Blick aufs Gipfelkreuz etwas verdeckt.
Schiebestrecke zur Nordabfahrt, die wir auch nochmal machten.
Die nächsten Bilder hab ich beim Fahren gemacht, deshalb etwas verwackelt (hätte ich mal besser den Sportmodus verwendet).
Dafür lässt sich die Kamera einigermaßen mit Handschuhen bedienen.
So viel wie an den Liften los war, so wenig auf den Pisten.
Steilstück der Nordabfahrt.
Blick nach oben.
Kurz vor der Zielkurve. Links geht die Sommerrodelbahn vorbei.
Sommerrodelbahn, Sesselbahn, Schanzen.
"Langsam, noch 80m bis Bahnende".
Die Schlange war immer noch beachtlich.
Dieses Mal brauchten wir aber nur 25min bis wir im Lift waren, da kommt ja fast schon Freude auf.

Auch die Sessel der Nordbahn sind irgendwie putzig.
Dieses Plakat am Gipfel ist auch schon ungefähr 13 Jahre alt.
Die Nordbahn wird im Keller garagiert.
Nach vier Mal Lift fahren folgte auch schon die letzte Abfahrt am Ochsenkopf, diesmal wieder die Südabfahrt.
Die Piste geht nett durch den Wald.
Immer noch wenig los - auf den Pisten.
Vielleicht hätten wir noch eine Bergfahrt geschafft (wahrscheinlich war auch schon weniger los um kurz vor 16h), aber andererseits war uns etwas die Lust aufs Anstehen vergangen. Außerdem beschlossen wir stattdessen, auf Wanderwegen etwas näher zum Auto zu queren. Der erste Weg war recht schmal und wir hatten teilweise Fußgänger vor uns.
Dann hieß es Loipe queren.
Nein, wir nehmen keinen dieser breiten Wege.
Sondern einen schmalen Wanderweg auf dem wir zum Glück allein waren.
Wir folgen Schlägel und Eisen.
Der letzte Abschnitt ging dann nochmal sanft auf ner Loipe abwärts, das verkürzte den Fußweg zum Auto auf nur 150m.
Fazit: der Ochsenkopf könnten ein sehr schönes Skigebiet sein, aber ist wohl an schönen Winterwochenenden einfach total überlaufen. Das viele Anstehen machte uns wirklich keinen Spaß. Andere in der Schlange meinten teilweise auch, es wäre wohl doch besser sich 3h ins Auto zu setzen und in die Skiwelt zu fahren - vielleicht haben sie sogar Recht.
Aus diesem Gesichtspunkt halte ich auch den Ersatz der beiden Sesselbahnen durch eine Gondelbahn mit höherer Förderungskapazität bitter nötig. Die Krux an der Sache ist natürlich, dass dann die Pisten voller werden, da wird man auch was tun müssen - und sei es nur, dass man die Lifttrassen zusätzlich markiert/präpariert oder die bestehenden Pisten geringfügig verbreitert. Generell ist der Höhenunterschied von 250m bzw. 350m und die Länge der Abfahrten schon etwas, das sich für ein Mittelgebirge sehen lassen kann.
Und natürlich total utopisch, aber echt schön wäre doch eine Neuerschließung des Ochsenkopfs von Grassemann (Süd-West) und Karches (Ost-Nordost) aus. Man könnte ja die zwei alten Sesselbahnen dafür hernehmen...
