Anfahrt: Ettlingen - A5 - Freiburg - B31 - Titisee - Feldberg in 2:00 h wegen Dauerregen auf der Autobahn und Stau vor Falkenstein (zurück 1:40 h)
Wetter: Tiefdruckwetter mit Wolken, Gipfelnebel und Aufhellungen, Sonntagnachmittag freundlich, 1 cm Neuschnee, kein Sturm, -6°C bis -3°C
Schnee: Laut Homepage 14 cm harter Altschnee mit etwas Maschinenschneeauflage
Anlagen in Betrieb: 6KSB Seebuck, DSB Seebuck, DoppelSCHL Resilift, 6KSB Zeiger, SCHL Zeller II, SCHL Grafenmatt I und II
Wartezeit: 6 KSB Seebuck 4-6 min, 6KSB Zeiger 0-1 min, SCHL Zeller II 3-5 min, SCHL Grafenmatt I 0-3 min
Gefallen: Ein Hauch von Restwinter; entspanntes Anstehverhalten, Wetter besser als angekündigt
Nicht gefallen: Beschneiungsbemühungen konzentrieren sich auf Seebuck für die beiden bevorstehenden Weltcup-Wochenenden; andernorts wird kaum beschneit; keine Chance auf Skibetrieb in Fahl
Bewertung: 2,5 von 6 Punkten
Wieso war Harzwinter nochmal am Feldberg? Der war doch erst Ende Dezember dort! Und jetzt bei den mäßigen Verhältnissen??
Richtig! Wir wären wohl kaum hingefahren, hätte Familie Harzwinter nicht schon ein Jahr zuvor einen Aufenthalt in der Jugendherberge Feldberg gebucht und angezahlt. Stornieren kam nicht in Frage, denn es war ja Skibetrieb, wenn auch eingeschränkt. Außerdem kann man am Feldberg mehr machen als nur skifahren, nämlich rodeln und winterwandern, und das Thermal- und Spaßbad in Titisee-Neustadt will auch besucht werden.
Der Wetterbericht versprach ein paar Tage zuvor fürs Wochenende ergiebigen Schneefall, anschließend abwechselnd Niederschlagsfreiheit und doch wieder Schneefall. Die Meteorologen wussten offensichtlich irgendwann nicht mehr, was sie vorhersagen sollten; folglich wusste das Wetter auch nicht, wonach es sich richten sollte. Nach Regen bis in Gipfellagen am Freitag vor unserem Besuch blieb es von Samstagmorgen bis Sonntagmittag frostig und oft wolkig mit Nebelspielchen am Seebuck. Doch ab und zu kam die Sonne durch, dann wieder rieselten hin und wieder ein paar Flöckchen vom Himmel, und das durchziehende Tiefdruckgebiet glänzte mit einem ganzen Zentimeter nächtlichen Schneefalls. Ab Sonntagmittag wurde das Wetter freundlicher. Immerhin blieben wir von Sturmböen, die den Sesselbahnbetrieb beeinträchtigt hätten, verschont.
Gegenüber meinem vorherigen Besuch Ende Dezember 2019 hatten sich die Bedingungen erwartungsgemäß verschlechtert. Waren im Dezember noch alle Lifte außer den drei Anlagen Rothausbahn, Weltcup-Sesselbahn und Hebelwiesenlift in Betrieb, hatten mittlerweile der Silberwiesenlift und SCHL Zeller I schneemangelbedingt wieder die Segel gestrichen. Damit entfielen der obere Teil der Rothausabfahrt und ein Teil des Zellerhangs; außerdem wurde auch Abfahrt 9 am Grafenmattlift wieder geschlossen. Die verbliebenen Abfahrten waren vereister als noch Ende Dezember, besonders Zeller II. Aber was soll man bei offiziellen 14 cm Schnee auch erwarten ... Somit verblieben für uns "fortgeschrittene" Skifahrer nur Seebuckhang, Grafenmattabfahrt und Zeigerabfahrt ... letztere mit der Geschicklichkeitsprüfung, das Purzelvolk auf der Skibrücke zu umfahren statt umzufahren.
An unserem Skisamstag wie auch Skisonntag trotzten wir wacker den Bedingungen. Das Wetter, die harten Pisten und die mit ca. 2-5 Minuten moderaten Liftwartezeiten waren kein Problem. Aber uns fehlte spürbar die skifahrerische Abwechslung, wegen der wir zum Feldberg gekommen waren. Die boten dann ersatzweise Kakaopausen, das gute Essen und der Kickertisch in der Jugendherberge, Rodeln nach Liftschluss am Grafenmatthang am Samstagnachmittag und schließlich der Besuch des Wasserrutschenbades Galaxy in Titisee-Neustadt am Sonntagnachmittag. Vom Skisprung-Weltcup in Titisee-Neustadt bekamen wir erfreulicherweise nichts mit.
Unser Aufenthalt am Feldberg entsprach also den niedrig gesteckten Erwartungen, und für den Schneemangel kann der Liftverbund nichts. Gerade für die Besucher der nächsten Tage ist aber eines ärgerlich: Die Arbeit der immer noch viel zu schwachen Beschneiung am Feldberg konzentriert sich derzeit auf den Seebuck, damit dort trotz des enormen Schneemangels die Großevents von Snowboard- und Ski-Cross-Weltcup stattfinden können, die gleich zwei Wochenenden blockieren (31.1./1.2. und 8./9.2.2020). Darunter leidet der Zustand der derzeit (noch) geöffneten Pisten an Zeiger und Zeller erheblich, denn dort wird wegen des Wassermangels kaum oder gar nicht beschneit. D.h. den Feldbergern ist die deplatzierte Doppel-Großveranstaltung wichtiger als der Service für anwesende Gäste bzw. die eigene Hauptzielgruppe. Im schneemangelbedingt geschlossenen Bereich Fahl scheint aktuell überhaupt nicht beschneit zu werden, jedenfalls nicht auf der Rothausabfahrt, die dort Priorität 1 hätte. Offenbar wird auch das technische Personal am Seebuck zusammengezogen.
Noch ein Wort zur Skibrücke der Zeigerabfahrt: Der Feldberg und gerade der Seebuck ist ein Familienskigebiet voller Anfänger. Da man von der Skibrücke aus nicht hinter deren Kante sehen kann und damit auch nicht weiß, ob dort jemand liegt, hält jeder Skianfänger und jede Skischulgruppe an der Kante an. Folglich bildet sich am Wochenende auf der viel zu schmalen Skibrücke eine Wartetraube, durch die sich die erfahrenen Skifahrer durcharbeiten (müssen), siehe Foto weiter unten. Wir fuhren in der 6KSB Seebuck mit so einer Anfängerfamilie, die gerade zwei Sessel fast leer hatte durchfahren lassen, um bloß zusammen liften zu können. Die diskutierten ernsthaft darüber, wie man strategisch am besten über die Skibrücke kommt (Ganz links? Ganz rechts?) oder ob man besser abschnallt und das Equipment über die Straße trägt. Vielleicht liest hier ja jemand vom Liftverbund Feldberg mit ... ich wiederhole es gern: Am Feldberg wird es wohl erst eines tödlichen Unfalls auf der Skibrücke bedürfen, bis sie von den Anrainergemeinden durch eine doppelt so breite Unterführung unter der B31 ersetzt wird. Die bestehende Skibrücke ist eine Fehlkonstruktion!
24 Fotos von unserem Feldbergwochenende:
Start am Samstagmorgen an der Grafenmatt. Irgendwie sah es hier schon mal winterlicher aus.
SCHL Grafenmatt. Noch ist das Wetter einheitlich grau.
Eine halbe Stunde später reißt am Seebuck die Bewölkung auf. Hier brüllen die Schneekanonen, was das Zeug hält.
Nebel-Sonne-Stimmung am Seebuck, der sich akzeptabel fahren ließ.
Dann wieder diese Stimmung: Oben und unten weiß, in der Mitte ein Sichtstreifen.
Farbenfrohes Motiv auf dem Weg zur Mittagspause: Kinderskischulland an der Grafenmatt.
Schneeschauer am Samstagnachmittag am Zellerhang.
Weiter diese individuellen Nebel-Sicht-Spielchen am Seebuckhang. Die Abfahrt jenseits der DSB hatten wir oft für uns allein. Wartezeit an der KSB 4-5 Minuten.
Blick aus dem Seebuckweiß ins Schwarzwaldgrün.
Irgendwann am Samstagnachmittag war der Seebuck dann komplett nebelfrei.
Heimfahrt zur Jugendherberge auf der Grafenmattabfahrt am Spätnachmittag.
Sonntagmorgen: Erneut Nebelspiele am Seebuck.
Aber schon vormittags lockerten Nebel und Bewölkung auf. Noch verschwindet die Zeigerbahn im Nichts.
Doch dann kam die Sonne zügig hervor.
Viel Platz auf der Zeigerabfahrt. Das war so eher die Regel als die Ausnahme.
Einmal bei Sonnenschein zum Zellerhang, ...
... dessen obere zwei Drittel akzeptabel zu fahren waren. Das untere Drittel war völlig vereist. Hier fehlte Beschneiung.
Wieder hinauf mit der Zeigerbahn bei Gute-Laune-Wetter.
Und immer noch so viel Platz auf der Zeigerabfahrt, jedenfalls oben.
Objekt der Frustration: Die Skibrücke der Zeigerabfahrt. Irgendwann werden hier Platzkarten vergeben.
Und so sieht es an der Kante der Skibrücke aus. Oh Mann ... das Konzept verdient einen Trostpreis. Gute Skifahrer kämen jetzt einen Moment lang links im Schuss durch ...
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Zurück zu den Grafenmatthängen.
Für unsere letzten Abfahrten war die Familienabfahrt Grafenmatt schön leer.
Schlussimpression an der Grafenmatt.