Spechti hat geschrieben: 12.01.2020 - 21:09
Hat das Kind die Mindestanforderungen für die Nutzung des Skilifts erfüllt - sprich eine bestimmte Körpergröße erreicht?
Eine Mindestanforderung der Größe???
Meine Tochter ist auch noch nicht so groß das sie alleine in den Sessel kommt. Ich hebe sie immer drauf, aber das mache ich schon den dritten Winter so...
Gibt oft eine Mindestgröße von 125cm (oder ähnlich), zur Nutzung des Liftes. Ich hatte das aber immer verstanden - zur alleinigen Nutzung - des Liftes und das ansonsten eine Sitzordnung greift (links & rechts daneben ein Erwachsener).
Bestimmungen für die Beförderung mit Sesselbahnen:
(1) Das mutwillige Schaukeln mit und in den Sesseln in Längs- und Querrichtung, ist verboten.
(2) Kinder unter 1,25 m dürfen Sesselbahnen nur benutzen, wenn sie in Begleitung einer Aufsichtsperson befördert werden. Diese muss unmittelbar neben den Kindern sitzen, d. h. es darf kein Leerplatz entstehen. Es dürfen höchstens jeweils zwei Kinder unter 1,25 m nebeneinandersitzen. Die Aufsichtsperson muss in der Lage und bereit sein, den Kindern mit denen sie auf einem Sessel fährt, die erforderliche Hilfestellung zu leisten, insbesondere bei der Handhabung des Schließbügels. Außerdem hat die Aufsichtsperson die Aufgabe, zu beurteilen, ob ein Kind fähig ist eine Sesselbahn zu benutzen und sich entsprechend zu verhalten. Die Aufsichtsperson muss dem Kind die Regeln zur Benutzung einer Sesselbahn und die erforderlichen Verhaltensweisen, auch bei Stillstand der Bahn, erklären.
(3) Fußgänger sind an allen Sesselbahnen von der Beförderung ausgeschlossen
Die Polizei in Rennweg sucht eine Skifahrerin, die am Sonntag nach einem Unfall auf der Piste im Skigebiet Katschberg Fahrerflucht begangen hat. Die unbekannte Frau hatte einen anderen Skifahrer von hinten angefahren. Dieser stürzte und blieb verletzt liegen.
Achenkirch – Tragisches Ende eines Betriebsausfluges in Achenkirch: Dort starb am Mittwoch ein 20-jähriger Deutscher, der mit seiner Rodel gegen Bäume geprallt war.(...)
Nächtliches Unglück auf einer Skipiste: In Österreich ist eine junge Frau beim Rodeln gestorben. Offenbar war sie mit der Stützsäule eines Skilifts kollidiert.
Also mich wundert gerade der Unfall in Achenkirch überhaupt nicht - leider. Es ist nur all zu typisch und lässt sich zB. Auch an der Rodelbahn am Gaisberg in Kirchberg beobachten:
Schneemangel, die Bahn aus Kunstschnee (wird sauschnell und ist glatt), daneben so gut wie nix.
Dann Touristen, die Rodeln als netten Abendspass sehen, aber weniger als Sport - und zu guter letzt ein Verleiher, der denen statt einem klassischen Davoser einen Sportrodel in die Hand drückt (klar erkennbar auf dem Bild).
Ganz ehrlich: die Dinger sind echte Waffen. Wenn ich seh, wie die Einheimischen Jugendlichen mit denen da runterdonnern- liegend und mit vollem Körpereinsatz - Respekt!!! Ich könnte es nicht, obwohl ich das öfters mache.
Wie soll ein 0815 Tourist so etwas beherrschen können?
Dann kommt die - leider oft sogar tödliche - Kombi:
Das Ding wird hulleschnell, der Fahrer ohne Erfahrung und Technik, eventuell sogar noch ein wenig Alkohol im Spiel der das „juchee“ noch schöner klingen lässt - und dann eine leichte Kurve, die als solche vielleicht noch nicht mal wahrgenommen wird. Der Kunstschnee macht den Rest - der Rodel wird bei der Geschwindigkeit unkontrollierbar und fliegt Vollgas von der Bahn - wo mehr Bäume als Schnee warten.
Im Endeffekt ist es so, als würdest du einem Holländer der gerade mal den berühmten „Scheisshausschuss“ fahren kann einen Stöckli Ski in die Hand drücken, ihn die Streif runterschicken und hinterherrufen: „wird scho schief gehen, viel Spaß damit!“
Meistens gehts auch gut oder zumindest glimpflich aus. Manchmal aber halt einfach eben auch nicht. Tragischerweise...
Jan
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor freerider13 für den Beitrag (Insgesamt 2):
Da gibt es ein grundsätzliches Problem in der Sichtweise vieler Touris:
Skifahren: Ernsthafter Sport! Da bedarf es tadelloser Ausrüstung, Helm, Rückenprotektor und ein Kurs muss auch belegt werden.
Rodeln: Haben wir doch als Kinder schon gemacht, kann nicht so schwer sein. Irgendein Schlitten (am besten mit rausstehenden Schrauben) her und los gehts!
Und so passieren die Unfälle. Rodeln soll unkontrollierbarer sein als Skifahren? Falsch, beides ist kontrollierbar, jedoch macht auch beim Rodeln die Übung den Meister. Und die Geschwindigkeit muss auch hier dem fahrerischen Können angepasst werden, dann kommt das Gefährt auch samt Fahrer heil unten an.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor ABCD für den Beitrag (Insgesamt 2):
Wenn die tagsüber angetaute Rodelbahn aber am Abend wieder überfroren ist und das Schuhwerk nicht 100% passt, ist es mit dem Bremsen aber manchmal nicht so einfach bis unmöglich. Ich kenne die Rodelbahn in Achenkirch auch gut, bin da schon fas 10x runter, die ist teilweise nicht so einfach zu fahren (oft auch Wellen) und man hat auf Grund der Topografie direkt daneben Abhang und Bäume. Viel Raum für Fehler hat die jedenfalls nicht ...
An der Zugspitze gab es gleich zwei schwere Unfälle mit Skifahrern. Ein bisher nicht identifizierter Mann war ungebremst in einen Holzzaun gefahren, ein weiterer Mann und eine Frau waren zusammengestoßen.
Ist an der Talabfahrt direkt unter der Gondel gewesen, erste Engstelle. Habe mir da schon seit Jahren gedacht, "ganz schön eng hier und keine Polster oder Fangzäune..."
Erst Streit und dann noch Pech, hm... Gut Bahn wird im Normalfall schnell wieder laufen. Der war wohl einfach 20 cm zu hoch wie es auf dem Bild aussieht.
Heute morgen noch gedacht, "Hoffentlich gibt's keine Toten heute". Nach so langer Zeit endlich mal brauchbarer Pulver und dann aber reichlich Triebschnee durch den Sturm. Hohe Tauern heute LWS 3, das wird so manchen nicht davon abgehalten haben, trotzdem rein zu fahren um endlich mal zu powdern. Hoffentlich geht es gut.
Wenn dem seine Lebensversicherung dieses mitbekommt, wo er bei diesen Vorbedingungen reingefahren ist…
dann hat er morgen die Kuendigung im Briefkasten...
ABCD hat geschrieben: 19.01.2020 - 15:18
Skifahren: Ernsthafter Sport! Da bedarf es tadelloser Ausrüstung, Helm, Rückenprotektor und ein Kurs muss auch belegt werden.
Auf welchem Planeten ist das so
Also ich bin ja voll dabei dass rodeln unterschätzt wird und gefährlich(er) ist.
Aber dass Skifahren als ernsthafter Sport betrachtet wird bleibt ein Wunschtraum. Ausreichend Grundlagen Training im Herbst, Muskel und Konditionsaufbau als Vorbereitung auf die Skiwoche würde viele Verletzungen und Unfälle verhindern.
Praxis ist aber eher: wir fahren einfach los. Gerade jetzt wo die 1x/Jahr 1 Woche Touristen kommen sieht man das am Sonntag (1. skitag seit 358 Tagen) wie unbedacht und rücksichtslos (mit der eigenen Gesundheit) da los gefahren wird....
Die Naivität dem rodeln gegenüber ist noch größer das stimmt.
-> ich sag mal bei erwachsenen: natürliche Selektion wer sich nicht kontrollieren kann und gestört da runter rodelt und sich auch nicht mit der Strecke, Schnee Zustand und dem Lenken/Bremsen befasst hat. Das muss auch kein Betreiber machen (a la Schilder „stellenweise vereist“ aufstellen die eh keiner liest) sondern liegt zu 100% in der Eigenverantwortung der Winter“Sportler“ äh Eintrittzahler....