Jeder Termin für eine Grenzöffnung ist doch derzeit maximal der vorläufige, bis zu dem die Maßnahme definitiv gilt. Ob dann verlängert wird oder nicht ist noch völlig offen. Da ist es noch viel zu früh für eine Aussage. Genauso wie die Maßnahmen in Deutschland derzeit bis 19.04. laufen und dieses Datum trotzdem keinerlei Bedeutung hat, da völlig offen ob verlängert wird bzw. was davon.
Meine persönliche Prognose für die Grenzen für den Tourismus: Öffnung frühestens Spätsommer / Herbst 2020, eher noch später als früher.
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albe-fr hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:43
naja, das hier ist ja keine kleine schule, wir haben immerhin vier Klassen. Da gibt es im Schwarzwald auch welche, die seit Jahren nur eine haben.
Egal, ob es in der Schule eine oder vier Klassen hat. Es bleibt eine sehr kleine Schule. Wir haben 30 Klassen mit 61 Lehrern bei 650 Schülern. Wir haben eine durchschnittliche Klassengröße von 23 Schülern. In der Unterstufe liegt bei 8 Klassen der Durchschnitt sogar bei 27 (!) Schülern.
Aber das hat jetzt nicht mehr so viel mit Corona zu tun...
Jedenfalls sehe ich die Wiedereröffnung der Schulen, je größer sie sind, umso kritischer. Die Menge, die uns an Aufgaben erteilt wurde, würde noch locker für eine Woche ausreichen.
molotov hat geschrieben: 13.04.2020 - 19:37
Ich denke die Sommerferien sollten um die verlorene Zeit aufzuholen und die Entzerrung zu ermöglichen auf zwei bis 3 Wochen gekürzt werden.
Das wird keinem gefallen. Nicht den Schülern, den meisten Eltern nicht und den Lehrern sehr wahrscheinlich auch nicht. Vor allem weiß ich nicht, ob es rechtlich überhaupt möglich wäre. Jedes Schuljahr sind ja eine bestimmte Anzahl an Ferientagen verpflichtend zu vergeben...
albe-fr hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:20
krass, Klassen > 20 gabs bei uns zuletzt als teilweise noch 2 Klassen in einer (typischerweise 1. und 2. in den Nebenfaechern) unterrichtet wurden - das ist aber seit dem letzten Neubaugebiet vom Tisch.
Also ich glaube, dass es mittlerweile nur noch in kleinen Dorfschulen so kleine Klassen gibt. In allen anderen Schulen liegt die Anzahl der Schüler deutlich darüber. Wie gesagt, gibt es beim Entstehen einer neuen Klasse bei uns keine Klasse mit unter 20 Kindern. Mit der Zeit kann kann sich das natürlich stark ändern. Ich bin in der 1. Klasse mit, ich glaube, 22 Schülern angefangen. Durch sehr starke "Abwanderung" (Wiederholen, Umzug, Schulwechsel, etc.) waren wir zwischenzeitlich sogar nur 16 Schüler (oder sogar 15 ). Damals stand unsere Klasse jedenfalls kurz vor der Auflösung und der Aufteilung auf mehrere Klassen. Das ist (zum Glück) dann nicht passiert, weil zu uns dann immer sämtliche neuen Schüler der Schule in dem Jahrgang gekommen sind. Wir waren ein vierzügiger Jahrgang (kann sogar sein fünfzügig - weiß ich nicht mehr genau).
Kernaussage: Solche kleinen Klassen gibt es größtenteils nur noch als Dorfschulen auf dem Land. In den nächsten Jahren werden aber auch davon vermutlich ein Großteil Opfer von Schließungen werden (mit all den Vor- und Nachteilen).
Ich komme aus einer Stadt mit ca. 55.000 Einwohnern in NRW am Niederrhein, wir hatten zu meiner Grundschulzeit viele Neubaugebiete, auch eine eigene neue Grundschule für diesen Stadtteil. Keine Schulklasse hatte weniger als 25 Schüler in der Grundschule. Im Gymnasium (meine Stadt hatte zwei Gymnasien, ich habe mit der Zeit beide besucht) waren die Klassen immer um die 30 Schüler groß, mal 28, mal 31. Die kleinsten Klassen hatte ich in meiner Zeit in Shanghai auf der dortigen Deutschen Schule (Privatschule) mit lediglich 24 Schülern sowie im Kurssystem in der gymnasialen Oberstufe im Physik-Leistungskurs (12 Jungs). Und mir sind im weiteren Umfeld keine Schulen bekannt, wo dies groß anders ausgeschaut hätte.
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Um mal wieder den Zusammenhang zum Thema herzustellen; soweit ich es verstanden habe ist ja der Vorschlag bei den Grundschulen mit den 4. Klassen zu beginnen. Selbst bei den vorherrschenden Klassengrößen außerhalb der Diaspora (bei meiner Tochter sind es 24 Kinder), könnte man sowohl bei den Räumlichkeiten als auch beim Personal eine Drittelung der Klassen umsetzen; dass wäre immerhin ein Anfang.
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 ), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022)
icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:12Selbst bei den vorherrschenden Klassengrößen außerhalb der Diaspora
ich weiss jetzt ja nicht, warum du hier wieder die Judenfrage ins Feld fuehrst... latent finde ich das problematisch... vielleicht ist es aber ja gar nicht so fremdenfeindlich gemeint, wie es rueberkommt.
Ich halte nichts davon in den Grundschulen mit den vierten Klassen weiterzumachen, bei denen läuft stoffmäßig bis zum Sommer eh nicht mehr viel und zumindest was meine Tochter betrifft, funktioniert das home-schooling prima. Das haengt aber vermutlich deutlich mehr vom Engagement der Lehrer als von der Schulform und der Klasse ab. Meine Tochter bekam (bis zu den Ferien) täglich Aufgaben, die dann auch jeden zweiten Tag in einem Telefonat mit der Lehrerin besprochen wurden. Als Problem stellte sich heraus, dass es in der Klasse einzelne Kinder gab, die ueber kein eigens Laptop verfügten.
Im Gegensatz dazu lief bei meinem Sohn in der 6. Klasse eines Gymnasiums fast nichts - vereinzelte Aufgaben, keine Kontrolle, Null Feedback - koennte man reisen, haette man gedacht die Lehrer haetten sich längst in die Toskana abgesetzt...
Wenn man mit den Grundschulen anfangen will, sähe ich da mehr sinn den Unterricht in den ersten Klassen wieder aufzunehmen.
Zuletzt geändert von albe-fr am 13.04.2020 - 23:30, insgesamt 2-mal geändert.
icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:12Selbst bei den vorherrschenden Klassengrößen außerhalb der Diaspora
ich weiss jetzt ja nicht, warum du hier wieder die Judenfrage ins Feld fuehrst... latent finde ich das problematisch... vielleicht ist es aber ja gar nicht so fremdenfeindlich gemeint, wie es rueberkommt.
Ich halte nichts davon in den Grundschulen mit den vierten Klassen weiterzumachen, bei denen läuft stoffmäßig bis zum Sommer eh nicht mehr viel und zumindest was meine Tochter betrifft, funktioniert das home-schooling prima. Das haengt aber vermutlich deutlich mehr vom Engagement der Lehrer als von der Schulform und der Klasse ab. Meine Tochter bekam (bis zu den Ferien) täglich Aufgaben, die dann auch jeden zweiten Tag in einem Telefonat mit der Lehrerin besprochen wurden. Als Problem stellte sich heraus, dass es in der Klasse einzelne Kinder gab, die ueber kein eigens Laptop verfügten. Im Gegensatz dazu lief bei meinem Sohn in der 6. Klasse eines Gymnasiums fast nichts - vereinzelte Aufgaben, keine Kontrolle, Null Feedback - koennte man reisen, haette man gedacht die Lehrer haetten sich längst in die Toskana abgesetzt...
Nur um das klarzustellen; die Diaspora sehe ich als allgemein gängigen Begriff dafür, dass eine beliebige Gruppe in kleiner Zahl verstreut anzutreffen ist; gilt für mich für Grundschüler auf dem Land genauso wie für Protestanten in weiten Teilen Südamerikas, Katholiken in Russland oder was auch immer
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FranJo hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:18
Die Schweiz hat heute mitgeteilt, dass die Grenzen bis Mitte Juni geschlossen bleiben.
Hast du da eine Quelle zu? Das wäre ja noch ganz schön lange
Macron sprach heute fuer den Schengenraum von September - Quelle: so ziemlich jede Reportage ueber seine Fernsehansprache
icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:30
Nur um das klarzustellen; die Diaspora sehe ich als allgemein gängigen Begriff dafür, dass eine beliebige Gruppe in kleiner Zahl verstreut anzutreffen ist;
eine eigenwillige Interpretation fuer ein Problem, das im 6 Jhdt. vor Christus entstand....
Zuletzt geändert von maba04 am 13.04.2020 - 23:41, insgesamt 1-mal geändert.
Grund:Zwei aufeinanderfolgende Beiträge zusammengefasst.
icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:30
Nur um das klarzustellen; die Diaspora sehe ich als allgemein gängigen Begriff dafür, dass eine beliebige Gruppe in kleiner Zahl verstreut anzutreffen ist;
eine eigenwillige Interpretation fuer ein Problem, das im 6 Jhdt. vor Christus entstand....
Diese eigenwillige Interpretation hat es sogar in die Wikipedia geschafft. Scheinbar ist eher deine Interpretation nicht ganz up to date.
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j-d-s hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:39
Das ist recht einfach: In Italien wird JEDER Mensch, der dort verstirbt (das waren 2018 im Schnitt ca. 1.800 Menschen pro Tag), auf Corona getestet und sobald Corona im Körper ist, gilt es als "an Corona gestorben".
Ob der Mensch vor seinem Tod überhaupt Corona-Symptome zeigte, ist dabei irrelevant.
Ich warte immer noch auf einen Beleg für diese Behauptung.
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icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:12Selbst bei den vorherrschenden Klassengrößen außerhalb der Diaspora
ich weiss jetzt ja nicht, warum du hier wieder die Judenfrage ins Feld fuehrst... latent finde ich das problematisch... vielleicht ist es aber ja gar nicht so fremdenfeindlich gemeint, wie es rueberkommt.
Ach je, beziehst Du Dich auf das Wort "Diaspora"? Dieses Wort ist doch nicht vom Judentum gepachtet, sondern bezieht sich generell auf Verstreutheit, Zerstreuung von Gemeinschaften jeglicher Art, wobei augenscheinlich ganz ursprünglich das Exil des jüdischen Volkes gemeint war. Wikipedia oder auch der Duden kann dazu mehr berichten. -> steht aber auch schon ein paar Beiträge über mir, ich lass diesen Abschnitt jetzt aber trotzdem stehn.
albe-fr hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:25
Ich halte nichts davon in den Grundschulen mit den vierten Klassen weiterzumachen, bei denen läuft stoffmäßig bis zum Sommer eh nicht mehr viel und zumindest was meine Tochter betrifft, funktioniert das home-schooling prima. Das haengt aber vermutlich deutlich mehr vom Engagement der Lehrer als von der Schulform und der Klasse ab. Meine Tochter bekam (bis zu den Ferien) täglich Aufgaben, die dann auch jeden zweiten Tag in einem Telefonat mit der Lehrerin besprochen wurden. Als Problem stellte sich heraus, dass es in der Klasse einzelne Kinder gab, die ueber kein eigens Laptop verfügten. Im Gegensatz dazu lief bei meinem Sohn in der 6. Klasse eines Gymnasiums fast nichts - vereinzelte Aufgaben, keine Kontrolle, Null Feedback - koennte man reisen, haette man gedacht die Lehrer haetten sich längst in die Toskana abgesetzt...
Engagement der Lehrer: klar ist das super. Geht aber auch wieder nur mit kleinen Klassen. Es ist halt doch ein Unterschied, ob 20 oder 30 Kinder in einer Klasse sind. Als Beispiel: Bei 15min Telefonat pro Kind wären das 5h im Vergleich zu 7,5h. Und das alle zwei Tage, da bleibt dann wenig Zeit für Vorbereitung, Nachbereitung, Korrekturen, etc. Diese Art des Unterrichtes ist natürlich klasse, keine Frage.
Das mit dem eigenen Laptop spricht irgendwie von einer ziemlichen Wohnstandsblase. Manchmal sind ja die Eltern froh, dass sie sich überhaupt ein Laptop leisten können, da ist dann eines für das Grundschulkind völlig außer Frage. Des Weiteren soll es vorkommen, dass Leute ihr einziges Privat-Laptop für die Arbeit nutzen. Das wäre z.B. bei mir der Fall, wobei ich keine Kinder hab. Aber selbst wenn: ein Smartphone gäbe es bei meinen (fiktiven) Kindern frühestens ab dem Eintritt in die Sekundarstufe, einen eigenen Computer vielleicht so ab 14, früher eher nicht.
Oder es gibt einfach keine Priorität in Richtung Computer: auch als Erwachsener würde man doch prinzipiell sehr gut ohne Laptop/PC, z.B. nur mit Smartphone, durchs Leben kommen (auch wenn ich persönlich das nicht wollen würde).
Und dann ist das noch eine individuelle Erziehungsfrage, wie früh man Kinder überhaupt die Nutzung von Computern und Ähnlichem ermöglichen will. Vielleicht bin ich da old-school, aber meiner Meinung nach sollte ein großer Teil der Beschäftigung von Kindern abseits von Bildschirmen laufen: draußen spielen (gerade natürlich eher schwierig), Brettspiele spielen, etwas bauen, Bücher lesen, Hörspiele hören,... Fernseher, Computer oder Smartphones mit all ihren Möglichkeiten gehören sicher auch dazu, haben aber auch ein gewisses Suchtpotential. Schon allein deshalb wäre es meiner Meinung nach (Küchenpsychologie ) sinnvoll, die Nutzung mit steigendem Alter behutsam zu steigern. Und wenn ein Kind pro Tag vielleicht für 1h einen Laptop oder ein Smartphone nutzen darf, wozu dann ein eigenes Gerät für das Kind anschaffen?
Zuletzt geändert von Florian86 am 13.04.2020 - 23:55, insgesamt 2-mal geändert.
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icedtea hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:30
Nur um das klarzustellen; die Diaspora sehe ich als allgemein gängigen Begriff dafür, dass eine beliebige Gruppe in kleiner Zahl verstreut anzutreffen ist;
eine eigenwillige Interpretation fuer ein Problem, das im 6 Jhdt. vor Christus entstand....
Diese eigenwillige Interpretation hat es sogar in die Wikipedia geschafft. Scheinbar ist eher deine Interpretation nicht ganz up to date.
naja, dort wird auch an erster Stelle der Bezug zu "religiöser, nationaler, kultureller oder ethnischer Gemeinschaften" geschaffen - und fuer mich ist es einfach ein Duktus, den ich - ausserhalb seiner ursprünglichen Bedeutung - im Normalfall aus dem Neofaschistischen Lager höre und den ich in diesem Zusammenhang unangebracht finde.
Die Hälfte aller Coronavirus Toten in Italien, Spanien, Belgien, Frankreich, Spanien ist in Pflegeheimen! Es dürfte also nicht einmal für alte Leute so gefährlich sein - wenn die noch fit sind. Man muss es nur verdammt noch einmal schaffen die Pflegeheime vernünftig zu isolieren (ja ich weiß - einfach ist das nicht - irgendwie muss man die Leute da ja noch betreuen).
Und dass ist also auch ganz klar der Grund warum in Österreich und Deutschland trotz vieler Fälle wenig Tote sind bisher - denn man hat es ja so halbwegs geschafft die Heimbewohner uninfiziert zu halten.
Hab jetzt aber in entfernter Familie auch einen Fall - Süddeutschland, Pflegeheim und seit Heute im Krankenhaus (weil im Pflegeheim bei Ansteckung kann der sich nicht mehr aufhalten). Patientenverfügung gegen Intubation/Maßnahmen ist schon weitergeleitet. Ist eine Person die eh schon aufs sterben wartet und fast 90 Jahre alt. Hat am Telefon noch gesagt er freut sich wenn ihn das Coronavirus jetzt befreit. Länger wie 1-2 Jahre hätte der es sicher nicht mehr geschafft. Aber das wird wohl auch ein Coronavirustoter - obwohl den jede Infektion erwischt hätte. Blöd ist nur - niemand weiß wer ihn angesteckt hat. Wobei ich denke eh in den wenigsten Fällen wird jemand knapp 90 oder älter noch intubiert werden - auch ohne Patientenverfügung. So sicher bin ich mir da aber nicht wenn die Kapazitäten vorhanden sind.
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albe-fr hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:53
naja, dort wird auch an erster Stelle der Bezug zu "religiöser, nationaler, kultureller oder ethnischer Gemeinschaften" geschaffen - und fuer mich ist es einfach ein Duktus, den ich im Normalfall aus dem Neofaschistischen Lager höre und den ich in diesem Zusammenhang unangebracht finde.
Nochmal kurz: warum spricht man dann häufig überhaupt von "Jüdischer Diaspora", wenn der Begriff "Diaspora" sowieso schon eindeutig ist?
Der Begriff Diaspora meint ursprünglich eine Gruppe von Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen haben und über mehrere fremde Regionen verstreut wurden. Die jüdische Diaspora gilt dabei als prototypisches Beispiel. Heute wird der Begriff zunehmend als Synonym für Gruppen von Migrantinnen und Migranten verwendet, die aus demselben Herkunftsland stammen und zu diesem Land weiterhin mehr oder weniger enge Beziehungen pflegen
Florian86 hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:59Nochmal kurz: warum spricht man dann häufig überhaupt von "Jüdischer Diaspora", wenn der Begriff "Diaspora" sowieso schon eindeutig ist?
vermutlich weil das rechtsradikale Spektrum diesen Begriff instrumentalisiert hat. In der klassischen Bedeutung sehe ich in der Diaspora nur das juedische Exil in Babylon.
Orginalfassung der Ansprache von Emmanuel Macron vom 2020.04-13 ca. 20h02 (UTC+02h00), die Untertitel wurden wie üblich in fortlaufend eingeblendet (mit einer Velotype-Tastatur- Eingabe in Echtzeit, diesmal mit weniger Gefummel als früher): https://www.youtube.com/watch?v=qUukI5zjTNE
Bin nicht voll davon überzeugt, dass der vorgesehene Fahrplan eingehalten werden kann, u.a. bzgl. progressive Wiederöffnung der Schulen. Mal abwarten wie bereits die zwei nächsten Wochen aussehen. Aufgrund des z.T schelcht befolgten Lockdowns (insbes. in den "quartiers sensibles" über die kaum je objektiv berichtet wird) erwarte ich eher ein Wiederauflammen als eine stetige Abnahme der Neuinfektionen.
Schlecht eigehaltenes Social Distancing à la française sowie gebastelte Atemschutzmasken werden möglicherweise ungenügend risikomindernd wirken. Ob innert der geplanten Fristen genügend Serologie-Tests verfügbar sein werden, ist zudem eine weitere Unbekannte.
Zusammenfassend zweifle ich am vorgesehenen französischen Fahrplan, entweder wird dieser nachträglich wesentlich angepasst oder man nimmt bewusst u.U. beachtliche Kollateralschäden in Kauf (Tote vs. Schädigung der Wirtschaft).
Zurzeit noch unbekannt ist der Einfluss alternativer Therapie-Protokolle. Ebenfalls unbekannt ist, ob die Saisonalität zutreffen wird oder nicht (d.h. Virus stirbt von selbst irgendwann gegen Sommer aus).
Edit:
extremecarver hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:57Patientenverfügung gegen Intubation/Maßnahmen ist schon weitergeleitet. Ist eine Person die eh schon aufs sterben wartet und fast 90 Jahre alt. (...) Wobei ich denke eh in den wenigsten Fällen wird jemand knapp 90 oder älter noch intubiert werden - auch ohne Patientenverfügung. So sicher bin ich mir da aber nicht wenn die Kapazitäten vorhanden sind.
AFAIK wird in solchem Fall auch ohne Patientenverfügung nicht mehr intubiert. Invasive Beatmung ist doch für den Körper sehr anspruchsvoll und ohne tödlichen Ausgang folgt eine nicht zu unterschätzende Reha. Tippe dan eher auf Palliative medizinische Versorgung.
In Frankreich werden sehr alte Patienten oft nicht mehr vom Altersheim ins Spital gebracht. Infolge der häufigen Comorbidäten wird dann die effektive Todesursache oft gar nicht mehr ermittelt und auch keine post mortem Tests durchgeführt (und in solchen Fällen hat für [nicht gerichtsmedizinisch angeordnete] Obduktionen eh kaum jemand Zeit, zudem würde dies ein unnötiges Risiko darstellen, Särge werden i.d.R. sofort vorort verschlossen, ob die IIRC in den meisten Bundeländern vorgeschriebene Leichenschau noch durchgeführt wird, weiss ich nicht).
Zuletzt geändert von Lagorce am 14.04.2020 - 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
Lagorce hat geschrieben: 14.04.2020 - 00:11Bin nicht voll davon überzeugt, dass der vorgesehene Fahrplan eingehalten werden kann
Aber es ist mal ein Zeichen der Vernunft, wenn man es mit den Auesserungen der deutschen Politiker vergleicht, die derzeit vermutlich im wesentlichen um die Merkel Nachfolge taktieren.
Florian86 hat geschrieben: 13.04.2020 - 23:59Nochmal kurz: warum spricht man dann häufig überhaupt von "Jüdischer Diaspora", wenn der Begriff "Diaspora" sowieso schon eindeutig ist?
vermutlich weil das rechtsradikale Spektrum diesen Begriff instrumentalisiert hat. In der klassischen Bedeutung sehe ich in der Diaspora nur das juedische Exil in Babylon.
In der klassischen Bedeutung: sicherlich, keine Frage.
Der heutige Sprachgebrauch ist aber für viele Menschen einfach ein anderer, und da muss man niemandem, der den Begriff "Diaspora" gebraucht, irgendetwas unterstellen. Sprache und Sprachgebrauch sind immer im Wandel. Man wird sogar Begriffe wie "schwäbische Diaspora" oder "fränkische Diaspora" finden, auch das gibt (mit Anführungszeichen) immerhin 85 bzw. 131 Suchergebnisse bei google.
Weil ichs interessant finde und von dieser Instrumentalisierung in meinem bisherigen Leben überhaupt nix mitbekommen hab: hast Du vielleicht Beispiele dafür? Gerne auch per PN, so ne rechtsradikale Ka**e sollte ja wirklich nicht öffentlich geteilt werden.
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Florian86 hat geschrieben: 14.04.2020 - 00:17
Weil ichs interessant finde und von dieser Instrumentalisierung in meinem bisherigen Leben überhaupt nix mitbekommen hab: hast Du vielleicht Beispiele dafür?
gerade nichts zitierfaehiges, es entstammt Diskussionen mit lokalen AFD/FDP Politikern und betraf Kurden/Syrer.
Julian96 hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:15
Wurde eigentlich schon mal irgendwo erwähnt, wann die Grenzen wieder geöffnet werden sollen?
Das Kontaktverbot kann wegen mir gern bleiben, aber ich würde langsam echt gern mal wieder nach Österreich oder in die Schweiz fahren
So sieht also als Student die Angst um die berufliche/finanzielle Zukunft aus.
Dann ist ja noch alles gut
Das ist natürlich nicht meine größte Sorge. Ich habe mich vor einigen Seiten schonmal dazu geäußert, dass ich mir auch als Student durchaus darüber gedanken mache, wie denn nach Corona und Studienabschluss die Chancen auf einen Job aussehen. Das ist wesentlich größere Sorge meinerseits.
Das mit den Grenzen hat aktuell nichtmal einen touristischen Hintergrund.
Ich hatte mal das große und für mich fast schon einmalige Glück im Internet mit einer netten Dame aus der Schweiz in Kontakt zu kommen und wir würden uns beide sehr gerne mal persönlich kennen lernen. Darum gehts...gerade bisle Gefühlsachterbahn
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was inzwischen ziemlich auffallend ist, sind die großene Abweichungen von John Hopkins und WHO bei den Zahlen für Frankreich.
Laut John Hopkins hat Frankreich mit der Anzahl der Gesamtinfektionen Deutschland am 7.04 überholt....
und hat laut den Zahlen oben aktuell 137.875 Gesamtinfektionen.
Laut WHO hat Frankreich aber deutlich weniger, und nur aktuell 94.382 Gesamtinfektionen...
Das macht einen Unterschied von über 40.000 , und dieses obwohl John Hopkins als Quelle für seine Zahlen ja ebenfalls unter anderem das WHO benennt... ? https://www.who.int/emergencies/disease ... n-reports/
albe-fr hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:20
krass, Klassen > 20 gabs bei uns zuletzt als teilweise noch 2 Klassen in einer (typischerweise 1. und 2. in den Nebenfaechern) unterrichtet wurden - das ist aber seit dem letzten Neubaugebiet vom Tisch.
Also ich glaube, dass es mittlerweile nur noch in kleinen Dorfschulen so kleine Klassen gibt. In allen anderen Schulen liegt die Anzahl der Schüler deutlich darüber.
Bei uns im saarländischen Landraum ist der Trend grade gegenteilig. Als ich im Grundschulalter war waren wir zwischen 10 und 15 Schüler inklusive Kindern aus Migrantenfamilien. Mit der Inklusion (oder wie das auch immer heißt) ging es damals schon los. Aber es gab in jedem 2. Kaff eine Grundschule. Die kleinen Schulen hat man nun alle geschlossen und zentralisiert. Nun gibt es pro Gemeindekreis nur noch 2 bis 3 Grundschulen (wenn überhaupt) mit Klassenstärken von 30 Schülern und mehr.
j-d-s hat geschrieben: 13.04.2020 - 22:39
Das ist recht einfach: In Italien wird JEDER Mensch, der dort verstirbt (das waren 2018 im Schnitt ca. 1.800 Menschen pro Tag), auf Corona getestet und sobald Corona im Körper ist, gilt es als "an Corona gestorben".
Ob der Mensch vor seinem Tod überhaupt Corona-Symptome zeigte, ist dabei irrelevant.
Ich warte immer noch auf einen Beleg für diese Behauptung.
Beispiele dafür gab es sogar in Deutschland. In Celle hiess es: Erste Corona-Tote. Dann liest du den Text, eine ältere Frau, die positiv getestet wurde, ist die Treppe runtergefallen und an den Folgen der Kopfverletzungen gestorben. Und sind wir mal ehrlich "Corona-Tote" ist eine Meldung wert, normalerweise würdest du nicht darüber lesen (oder selten), dass jemand nach einem Treppensturz verstorben ist. Versteh mich nicht falsch, ich stehe quasi in der Mitte der Diskussion. Ich denke, man darf das Ganze nicht verharmlosen, denke aber auch, dass man gewisse Sachen hinterfragen sollte und nicht alle Zahlen/Nachrichten als einzige Wahrheit hinnehmen sollte.
Julian96 hat geschrieben: 14.04.2020 - 08:11
Das mit den Grenzen hat aktuell nichtmal einen touristischen Hintergrund.
Ich hatte mal das große und für mich fast schon einmalige Glück im Internet mit einer netten Dame aus der Schweiz in Kontakt zu kommen und wir würden uns beide sehr gerne mal persönlich kennen lernen. Darum gehts...gerade bisle Gefühlsachterbahn
Zum Thema Grenzen, wenn wir tatsächlich bis September oder länger nicht über die Grenzen dürfen, dann dreh ich doch langsam ab (so entspannt ich bis jetzt noch bin), denn 4-6 Wochen meinen Freund nicht sehen ist eine Sache, 6 Monate eine andere...
Ich kann also mit dir fühlen, Julian. Bei uns ist es auch D-CH.
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