vol.atWind verschärft Lawinen-Gefahr
Die Lawinen-Situation in Vorarlberg bleibt auf Grund von heftigen Niederschlägen und starkem Wind angespannt. Die Straße nach Gargellen wird am Dienstag um 19.00 Uhr wegen Lawinen-Gefahr gesperrt.
Verfrachtungen durch den Wind
Oberhalb von 2.000 Meter hat es am Dienstag etwa 30 Zentimeter Neuschnee gegeben. Der starke Wind hat zu Verfrachtungen geführt, was eine unregelmäßige Schneeverteilung zur Folge hat. Die Hänge werden dadurch zunehmend störanfällig.
Die Straße nach Gargellen ist oft gesperrt, eigentlich nichts besonderes.
Da stehen auch immer Bagger an der Straße, falls was runter kommt, dass sie schnell da sein können, wenn die Straße offen ist und/oder verschüttet wird
vol.atStraße in Oberlech verschüttet
Montagnacht ging gegen 21.30 Uhr in Lech ein gewaltiges Schneebrett auf die Straße von Oberlech ab. Die Straße wurde vier Meter hoch auf einer Länge von rund 20 Metern verlegt.
Straße war nicht gesperrt
Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht gesperrt. Bürgermeister Ludwig Muxel räumt ein, dass man nachträglich gesehen zu lange gewartet hatte. Die Lawine sei aber nicht absehbar gewesen. Die Lawinenkommission hatte noch knapp zuvor beraten.
Bei dem Lawinenabgang kam niemand zu Schaden.
m Westen große Lawinengefahr
Der Tiroler Lawinenwarndienst rechnet für Dienstag ganz im Westen mit großer Lawinengefahr, Stufe 4, sonst erheblich, Stufe 3.
Schneedecke verliert an Festigkeit
Die Schneedecke wurde durch den Regen und die warmen Lufttemperaturen bis etwa 2000m hinauf oberflächig durchfeuchtet bzw. in tieferen Lagen vollkommen durchnässt. Dadurch verliert die Schneedecke massiv an Festigkeit. Hochalpin hat es ganz im Westen des Landes bis etwa 30 cm geschneit.
Gegen Osten und Südosten nahm die Niederschlagsmenge deutlich ab und betrug verbreitet etwa 10 cm. Prägendes Wetterelement war neben den Niederschlägen vor allem der stürmische Höhenwind aus westlichen Richtungen. Dadurch wurden hochalpin neue, teils umfangreiche Triebschneeansammlungen gebildet.
Arlberg, Silvretta
Die Lawinengefahr muss nur ganz im Westen des Landes, also in der Silvretta, dem Arlberggebiet und dem westlichen Außerfern mit groß beurteilt werden.
Triebschneeansammlungen
Durch die neuerlich prognostizierten Niederschläge, die bis etwa 2.000 m oftmals als Regen fallen werden, ist - wie schon am Montag vielfach beobachtet - vor allem unterhalb etwa 2.000 m mit dem vermehrten Abgang von Nassschneelawinen zu rechnen. Hochalpin führt der stürmische Wind unverändert zur Bildung umfangreicher Triebschneeansammlungen.
Spontane Schneebrettlawinen
Durch die Kombination aus den prognostizierten Niederschlägen und dem stürmischen Wind ist deshalb mit dem Abgang von spontanen Schneebrettlawinen aus hochalpinen, kammnahen Einzugsgebieten der Exposition N über O bis S zu rechnen.
Durch die bremsende Wirkung des feuchten Schnee in tiefen Lagen und die allgemein noch unterdurchschnittliche Schneemächtigkeit werden die Auslauflängen dieser Lawinen jedoch nicht extrem sein.
Unerfahrene Tourengeher und Variantenfahrer sollten auch heute möglichst auf den gesicherten Pisten bleiben.
salzburg.orf.atGroße Gefahr fast im ganzen Land
Der Sturm in der Nacht hat die Lawinengefahr in Salzburg vergrößert. So gilt für alle Berge im Land - bis auf die Lungauer Nockberge - die Lawinenwarnstufe vier. Die Lawinengefahr ist damit groß.
Sturm mit 140 bis 200 km/h verbläst Schnee
Straßen und Pisten seien von Lawinen zwar nur mäßig gefährdet, sagt Bernhard Niedermoser von der Salzburger Wetterdienststelle. Tourengeher und Tiefschneefahrer sollten es sich allerdings zweimal überlegen, bevor sie sich ins Gelände begeben.
"Mit der Störung gab's orkanartige Windböen", sagt Niedermoser, "Im freien Gelände wurden Spitzen zwischen 140 und 200 km/h gemessen. Oberhalb von 2.000 Metern wurden sehr große Schneemengen umgeschichtet. Dieser Triebschnee ist sehr ungleichmäßig verteilt und bindet mit dem Untergrund mit zunehmender Höhe deutlich schlechter."
Keine Touren oberhalb der Baumgrenze
Oberhalb von 2.000 Metern ist die Schneebrettgefahr deshalb zurzeit groß, sagt Niedermoser: "Die Auslösung von Schneebrettern bei Hängen mit einer Neigung über 30 Grad ist schon durch das Gewicht einer einzelnen Person wahrscheinlich. Betroffen sind alle Hangrichtungen."
Von Touren oberhalb der Baumgrenze wird deshalb heute abgeraten: "Nur sehr erfahrene und ortskundige Alpinisten sollten vorsichtige Unternehmen beginnen", sagt der Meteorologe.
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