Nun – letzten Samstag wollte ich zunächst eine Tour in Tirol absolvieren, aber in Anbetracht der Gewittermeldungen und der heißen Temperaturen ließ ich von diesem Plan ab. Außerdem gibt es Samstage, an denen man einfach mal länger schlafen muss...
So entschied ich mich am späten Vormittag spontan dazu, zum Blomberg nach Bad Tölz zu fahren. Zwar kannte ich die dortige 1.700m lange DSB schon von einem Ausflug anno 2007 (damals noch mit den alten Sesseln!) - jedoch hatte ich vor vier Jahren vergessen, den alten SEBA-Lift am Blomberghaus hinten zu besuchen.
Die Anreise war trotz des nahen Ziels gar nicht so leicht – erst einmal musste ich mich über den Mittleren Ring quälen, wo hier – am Luise Kiesselbach Platz – noch bis 2015 an einem Tunnel gebaut wird. Na ja, das nächste Mal fahre ich wieder direkt durch die Stadt, stehe dort im Stau und nehme mir vor, doch besser wieder über den Ring zu fahren. Am Kreuz München Süd (auf der A8) herrschte dann ein ähnliches Bild, so dass ich mich in Hofolding davonstahl und auf der leeren B13 nach Tölz fuhr.
Von gemütlicher Beschaulichkeit und Alpenidylle ist der Blomberg an einem Wochenende leider so entfernt wie ein Sternnebel. Schon am Parkplatz konnte man das erkennen. Tonnenweise Familien quälten sich mit ihren Kleinen zum Lift, um dort wieder anzustehen und um oben am Berg unter vielen „die Natur zu genießen“. Also ohne Freund SEBA oben hätte ich diesen Trip sicherlich nicht auf mich genommen...
Ach – hier muss man einfach Urlaub machen!
Bayern hat halt richtig was zu bieten hier...
Endlich am Lift. Nachdem ich bereits 2 EUR für den Parkplatz und 50 Cent für die Toilette losgeworden war, durfte ich mich hier in die Schlange einreihen. Die meisten kamen offenbar wg. der Rodelbahn.
Hatten sich die vier Knoblauchzehen zum Frühstück doch noch gelohnt – ich durfte alleine hochfahren

Der zweite SEBA hier – der Zielhanglift, den ich aber ausgelassen habe. Der ist im Winter dran.
Oben im Steilhang links der DSB war jahrelang eine 3SB als Projekt im Panorama eingezeichnet gewesen. Na ja, wäre sie gebaut worden, hätte ich meine Wette einlösen müssen und [ZENSIERT]
Blick zurück – am Sessel hinten hingen zwei Rodel.
Alte Stützen, neue Sessel. An der Hochplatte müsste das ja jetzt genauso sein.
Wenigstens herrschte im Lift Ruhe – keine plärrenden Wahnsinnigen oder sich über zehn Sessel unterhaltenden Mitmenschen. So konnte man nach einer Woche im Büro hinterm Schreibtisch sich ein bisserl erholen, während man durch den Wald schwebte.
War hier früher eigentlich mal mehr Wald gestanden?
Hier oben wird’s recht steil – aber vor 40 Jahren hätten die auch in solchem Gelände auch Schlepplifte gebaut.
1A-Blick aus der DSB
Bergstation mit … na ja, Bemalungen...
Der Künstler hätte vielleicht erstmal seine fortwährenden Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz einstellen sollen, ehe er zum Pinsel griff...
Hier herrschte auf dem Weg zum Blomberghaus gerade mal einigermaßen Ruhe.
Aber dort am Lift angekommen das hier! Also da kann man doch eigentlich gleich daheim bleiben.
Ich wartete ab, bis der Pulk weitergewandert war, um dann ungestört den SEBA fotografieren zu können. So musste dieser Kerl bis dahin dem Aufwärmen meines Sensors dienen.
Voll die rote Socke...
Jetzt hatte ich freien Blick auf den alten, kurzen Übungslift hier oben. Allem Anschein nach (wie man später sehen wird) läuft der nicht mehr im Winter...
Die Bergstation ist schon zugewuchert.
Zoom zur Talstation hinunter.
ohne Worte mal...
Seitenansicht. Im Hintergrund das Blomberghaus, wo sich die Massen tummelten.
Bergidylle...
Freiluftbühne...
Ich konnte nicht direkt zur Umlenkstation hoch, weil sich eine eingezäunte Kuhweide – WIE IMMER ! ! ! - im Weg befand. So schlich ich mich am gut besuchten Klettergarten vorbei. Vergebens versperrte man hier den Weg zur Bergstation...
Blick zur Lift – noch bemerkten mich die Kühe nicht. Als ich zuvor auf er anderen Seite der Lifttrasse gegrast hatte, führte sich eine von ihnen voll auf und brüllte herum. Wahrscheinlich mochte sie keine LSAP-Spinner...
Ich ward gesehen worden, doch diesmal wurde nur geglotzt.
Die stand wenigstens gleich am Zaun.
Ja, hier kam er hoch und fährt vmtl. nicht mehr...
Ein letzter Blick zurück.
Hier konnte ich mal kurz im Schatten relaxen. Aber als am Blomberghaus irgendeine furchtbare Musik losging, flüchtete ich zur Talstation des mutmaßlichen LSAP-Schleppers.
Blick von unten – passenderweise ging direkt ein Weg an der Talstation vorbei. Ab und zu kamen Leute des Weges, aber der Hauptstrom der Wanderer lief oben auf dem direkten Weg zur DSB-Bergstation.
Den Sound von dem Ding hätte ich mal gern noch gehört – aber wenigstens hat man „den alten Schrott“ noch stehen gelassen. Nicht so wie den Lift auf der anderen Seite (Almlift), zu dem ich später auch noch wanderte. Der wurde bis aufs Talstationshäusl komplett geschliffen. (Bestimmt wegen der neuen 3SB

Schweigen ist hier besser angebracht...
Dann nahm ich mir noch das Liftlerhäusl vor...
Da fährt man in die Berge, um der Enge und Unordnung der eigenen Wohnung zu entfliehen und dass das hier! Aber wenigstens ist man hier dann auch für sich allein

Blöd.
Blick auf Bad Tölz.
Links der Bildmitte sieht man das Dach der Talstation des Almlifts, der diesen Hang hochkam und z.T. noch in den Schipanoramen eingetragen ist. Wird wohl schneemäßig auch nicht die beste Lage gewesen sein. War das eigentlich auch ein SEBA?
Hier ging er einst hoch.
In der Talstation gab's nichts mehr zu sehen. Nicht mal mehr die Poster der Liftmänner

Auf dem Rückweg genoss ich nochmal die Natur.
Zoom zum Schlepper bei Gaissach (hoffentlich stimmt's auch – bin 2007 mal da hoch gelaufen...) Als 2. Sektion gab es noch einen kürzeren Schlepper, dessen Talstation noch steht. (Name war, glaube ich, Schimmerllift oder so ähnlich.) Irgendwie hatte sich der obere Liftbesitzer mit dem unteren verkracht und sich nicht auf eine gemeinsame Karte geeint. Ich sag da jetzt lieber mal nichts dazu....
Zoom zur Brauneckbahn.
Zurück an der verkünstelten Bergstation.
Hier kann man viel falsch machen...
Hier hätte der Lift ruhig für eine Stunde stehen können!
Talfahrten haben auch was – im Winter kommt man meistens nicht in ihren Genuss. Schon gar nicht bei DSBen.
Die Trasse ist ganz nett.
Hoch über den Leuten.
Diesmal kein Münchner neben mir

Interessante Stütze vor Erreichen der Mittelstation.
Dort werde ich in der kommenden Schisaison auch mal sein, wenn es irgendwie geht.
Zoom zur idyllisch gelegenen Talstation, wo man sich den ganzen Tag herrlich vergnügen kann. Mensch, da war es am Hündle viel schöner...
Da müsste man mal ein Schild hinschrauben, dass man sich zum Aussteigen ins Wasser fallen lassen muss....
In Anbetracht der schwülen, heißen Luft war ich froh, keine große Wanderung unternommen zu haben. Der spontane Kurztrip hatte sich gelohnt – schließlich hatte ich nun den alten SEBA am Blomberghaus noch vor dem etwaigen Abriss „erwischt“. Tja – in der Nähe gab es für mich lifttechnisch gesehen nix mehr zu „erbeuten“, so dass ich wieder zurück nach München fuhr. (Den Gaissach-Lift incl. LSAP hatte ich schon, das Brauneck im Sommer ebenfalls, auch die LSAP-Talstation der Vorberglifte und den noch „lebenden“ Schlepper am Buchberg, darüber hinaus war ich 2007 auch am Kalvarienberg, wo der kleine Lift keine Spuren hinterlassen hatte – genau wie der am gleichen Tag besuchte LSAP-Schlepper zwischen Bad Tölz und Bad Heilbrunn.
Ach – Benediktbeuern (Strassberglifte) hatte ich auch schon „im Kasten“. Kochel kam mir noch in den Sinn, doch ich wollte mir die beiden Schlepper lieber für einen Nachmittagsausflug im Winter aufheben, wenn dann endlich wieder Schnee liegt und einen der Bügel am verschneiten Wald vorbei nach oben zieht....