BlauschneeSäntisälbler hat geschrieben: 28.12.2019 - 07:38
In Zukunft wird man wieder mehr sprengen.
inzwischen ist bestätigt, dass es sich um eine - in dieser Höhe eher untypische - Gleitschneelawine handelte, die lässt sich nicht sprengen (und auch nicht von Skifahrern auslösen).
Highlander hat geschrieben: 29.12.2019 - 18:54
und trotzdem kann es in diesem Fall passiert sein, das es zu einer Fehleinschätzung der Lage gekommen ist...
...ich würde sagen, es ist zu einer Fehleinschaetzung gekommen. Ich kenne die Piste nicht persönlich, aber nach Kartenstudium liegt sehr steiles (d.h.: >35 Grad) Gelände oberhalb der Piste. Bei der am Unglückstag vorliegenden erheblichen Lawinengefahr, verbunden mit den die Lawinengefahr verstärkenden Faktoren von sowohl steigender Temperatur als auch starkem Wind, wäre ich auf Tour in das Gebiet nicht reingegangen.
Bin gespannt was dabei rauskommt. Ermittelt ist nicht verurteilt, sondern bedeutet, dass genau hingeschaut wird. Das ist angesichts von drei Toten zunächst nicht verkehrt...
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Der am Stephanstag Verschüttete vom Piz Nair ist tot.
Ich habe bereits früher und an anderer Stelle geschrieben, dann dieser Hang beinahe ständig und bei ungünstigen Verhältnissen befahren wird. Mir ist das unverständlich und es wundert mich nicht, dass diese Risikobereitschaft nun ihr Opfer gefordert hat.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Bei dem Ausmass der Lawine, welche auf die geöffnete (!) Skiroute rechts des SL Hochfleiss abgegangen ist - übrigens bei LWS 2, kann man wirklich von viel Glück sprechen. Es hat schon schlimm ausgesehen, da ist der halbe Hang runtergekommen:
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Viele Beurteilungen der Lawinengefahr, beruhen auf langjährigen Erfahrungen. Die im Rahmen der Klimaveränderung erfolgenden Bedingungsänderungen dürften einen größeren Teil erklären. Unbestritten ist in diesem Zusammenhang eine Zunahme von Gleitschneelawinen.
Auch in Sörenberg wurde heute eine Piste durch eine solche Lawine verschüttet. https://www.blick.ch/news/schweiz/zentr ... 85019.html
Ich glaube so langsam müssen sich die Lawinenwarndienste auf der Alpensüdseite mit der Frage auseinandersetzen, ob Warnstufe 2 - 3 derzeit angemessen ist. Wenn ich mir die Vielzahl von Lawinen (inkl. der Selbstauslösung im Schnalstal) anschaue, sollte man die Warnstufe zumindest für die eigene Tourenplanung um eine Stufe höher ansetzen. Da scheint es in einigen Bereichen Schwachstellen zu haben, die man bisher nicht auf dem Zettel hat. Mit dem Klimawandel hat das meines Erachtens nichts zu tun.
Ob die 2 passt, kann ich nicht sagen. Bei LWS 4 werden jedenfalls gewisse öffentliche Stellen tätig, da zB. öffentliche Verkehrswege betroffen sein können etc.
Nur weil im Skigebiet oder freien Gelände ein etwas größeres Risiko herrscht, muss man diese nicht unbedingt ausrufen.
Bis auf Weiteres wird die Verantwortung wohl bei den Betreibern der Skigebiete bleiben. Die werden sich wohl überlegen müssen, ob sie restriktiver handeln, als bisher in diesen Tagen.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Der Lawine ist es egal, ob unter ihr ein Skigebiet oder eine Straße liegt, die geht einfach ab oder auch nicht. Und wenn wir spontane Selbstauslösungen haben (wie im Schnalstal) oder solche mit relativ geringer Zusatzlast (Brenta/Tucket Hütte bzw. Heiligenblut) dann ist Warnstufe 2-3 einfach zu offensiv. Wie viele Leute sollen den noch ums Leben kommen bis man auch beim Lawinenwarndienst erkennt, dass die derzeitige Lage gefährlicher ist als es auf den ersten Blick scheint. Ich mache niemanden einen Vorwurf, dass man es vorhersehen konnte aber wenn man nach diesen massiven Ereignissen nicht reagiert und diese in die Lagebeurteilung einfließen lässt handelt man fahrlässig.
Ja sag mal... ist das jetzt, weil wir (bzw. die Journalisten) nach dem Unglück im Schnalstal auf solche Ereignisse konditioniert sind, oder ist das wirklich eine Häufung?
Scheint wirklich eine krasse Häufung zu sein, beängstigend...
Sind das wirklich alles Gleitschneelawinen? Die lösen sich ja ohne Fremdeinfluss. Normalerweise gehen die aber bis auf Grund ab, was bei den meisten Lawinen der letzten Tage nicht so aussieht. Eher Gleitschicht in der Schneedecke und sehr breiter Anriss. Und eigentlich sind die auch eher ein Frühjahrsphänomen, was dafür spricht, dass es mit der jahreszeitlich zu warmen Witterung zusammenhängt. Vielleicht gibt es da Prozesse im Schnee, die in der Form und vielleicht auch in der Jahreszeit neu sind, was die Lawinenkomissionen so überrascht.
Noch ein Lawinentoter abseits der Pisten, diesmal am Arlberg. Man sollte es sich bei den Bedingungen derzeit echt überlegen, so ganz abseits ins Gelände zu gehen. https://www.vol.at/familienvater-in-st- ... et/6473039
Das war schon gestern und die Piste war wohl auch geschlossen.
Was spielt denn das für eine Rolle, dass es schon gestern war????? Wurde hier ja noch nicht gepostet, soweit ich gesehen habe.
Und woraus schliesst Du, dass sie geschlossen war? Das kommt auch aus diesem Artikel nicht heraus. Zumal ja noch überlegt wird, ob eine Untersuchung eingeleitet werden muss und gesagt wird, es sei noch nicht klar, wann sie wieder eröffnet werden könne. https://www.luzernerzeitung.ch/zentrals ... ld.1181752
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ski-chrigel hat geschrieben: 31.12.2019 - 18:55
Was spielt denn das für eine Rolle, dass es schon gestern war????? Wurde hier ja noch nicht gepostet, soweit ich gesehen habe.
Doch, wurde gestern in diesem Thread schon gepostet. Genau 6 Posts vor deinem Post.
Geschlossen: Hatte gestern irgendwo gelesen, dass die Piste kurz vor dem Abgang der Lawine geschlossen wurde. Finde den Artikel aber aktuell nicht mehr. Vielleicht hat es auch nicht gestimmt,
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Mt. Cervino für den Beitrag:
ski-chrigel hat geschrieben: 31.12.2019 - 18:55
Was spielt denn das für eine Rolle, dass es schon gestern war????? Wurde hier ja noch nicht gepostet, soweit ich gesehen habe.
Doch, wurde gestern in diesem Thread schon gepostet. Genau 6 Posts vor deinem Post.
Geschlossen: Hatte gestern irgendwo gelesen, dass die Piste kurz vor dem Abgang der Lawine geschlossen wurde. Finde den Artikel aber aktuell nicht mehr. Vielleicht hat es auch nicht gestimmt,
Ah, sorry, den Hinweis am Ende des Textes von schneesucher hatte ich tatsächlich übersehen.
Kann schon mal untergehen bei der Häufung von den Lawinenereignissen in den letzten Tagen.
Komische Situation aktuell, ich hoffe das ändert sich bald wieder und diese Lawinen aus dem Nichts heraus hören wieder auf...
Bei dem Ausmass der Lawine, welche auf die geöffnete (!) Skiroute rechts des SL Hochfleiss abgegangen ist - übrigens bei LWS 2, kann man wirklich von viel Glück sprechen. Es hat schon schlimm ausgesehen, da ist der halbe Hang runtergekommen:
bin schon gespannt was die analyse des abgangs ergibt,
ich klugscheiß mal und bin der meinung dass man die schwachschicht hätte erkennen müssen...